Geschichte der Einrichtung
Die Kinder- und Jugendhilfe Salzkotten wurde 1992 als ein gemeinnütziger Trägerverein von in der Heimerziehung beschäftigten Pädagogen und sozial engagierten Bürgern gegründet. Die KJHS war ein öffentlich anerkannter, privater Träger der freien Jugendhilfe nach dem § 75 SGB VIII, gestützt durch seine Mitgliedschaft im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV).
Über den Erfahrungsaustausch der Pädagogen mit den Förder- und Vereinsmitgliedern kam es 1995 zum Baubeginn und im Sommer 1996 zur Fertigstellung des Hauses mit der koedukativen Kinder- und Jugendwohngruppe in der Stadt Salzkotten.
Am 01.04.2010 wurde eine gGmbH gegründet, die das operative Geschäft der Einrichtung übernahm. Der bisherige Verein wandelte sich gleichzeitig in den Förderverein Kinder- und Jugendhilfe Salzkotten um.
Das Engagement der gGmbH und des Fördervereins richtet sich darauf, für Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr in ihren Herkunftsfamilien leben können, ein adäquates, überschaubares und durch Bezugsarbeit geprägtes Betreuungs- und Wohnangebot zu schaffen und ihnen Perspektiven aufzuzeigen.
Unsere Philosophie
Unsere Arbeit zielt darauf ab, das Kind, den Jugendlichen in den Mittelpunkt zu stellen, die Bedarfe, Bedürfnisse, Ressourcen zu erkennen, zu befriedigen und zu fördern. Den Kindern und Jugendlichen bieten wir in der KJHS einen Ort, an dem sie Entfaltungsmöglichkeiten erhalten und die Freude am Leben (zurück-) gewinnen, an dem sie die notwendigen Kenntnisse für ihr Leben in der Gemeinschaft erlangen und ihre Kraft, Kreativität, Phantasie und ihren Mut ausprobieren können. Kinder und Jugendliche erfahren und spüren, dass sie gewünscht, respektiert und geliebt sind, dass ihre Defizite, Aggressionen, Wut, Trauer und Traurigkeit ausgehalten und akzeptiert werden. Sie dürfen sie selbst sein.
Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werden sie von uns aus aufbrechen um ein selbst bestimmtes Leben zu führen. Wenn die Begebenheiten in der Familie es zulassen, helfen wir den Eltern bei der Neugestaltung ihres Familienlebens und begleiten sie, bis sie alleine zurecht kommen. Bei Kindern und Jugendlichen, deren Familien aus unterschiedlichen Gründen weg gebrochen sind, versuchen wir mit den Kindern den Schmerz zu mildern, sich zu lösen und ihre Eltern zu akzeptieren, wie sie sind. Das Vergangene ist nicht auslöschbar, aber zu begreifen, zu bewältigen und zu integrieren.
„Mit Kompetenz, Herz und Konsequenz für Kinder und Jugendliche Perspektiven schaffen und die Zukunft aktiv gestalten.“
Unsere familienzentrierte Sichtweise will trotz ihrer Allparteilichkeit für das Familiensystem und einer intensiven Arbeit mit der Herkunftsfamilie die Individualförderung des Kindes/Jugendlichen auf keinen Fall vernachlässigen. Nicht alle Probleme oder Verhaltensstörungen eines Kindes/Jugendlichen lassen sich auf Störungen innerhalb des Familiensystems zurückzuführen, daher muss den Bedürfnissen der Kinder/Jugendlichen nach angepasster differenzierter Einzelbetrachtung und Behandlung Rechnung getragen werden.
Grundsatz
Grundsatz für die Aufnahme in der KJHS ist die Freiwilligkeit bei den Kindern und Jugendlichen.
Weiterhin die Bereitschaft, Hilfe anzunehmen und die eigenen sozialen Verhältnisse ändern zu wollen.
Darüber hinaus sind die Leistungen für die Betreuung so gestaltet, dass die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung bekommen.
Ihnen soll geholfen werden, ihr vorhandenes Potenzial zu entdecken und voll auszuschöpfen.
Zielsetzung
- Förderung der individuellen und sozialen Entwicklung der aufgenommenen Kinder und Jugendlichen. Den Kindern und Jugendlichen durch überschaubare Strukturen in der Einrichtung und persönliche Bindungsangebote ermöglichen, sich neu zu orientieren und zu stabilisieren.
- Unterstützung beim Abbau oder der Vermeidung von Benachteiligungen.
- Eltern und andere Erziehungsberechtigte in der Wahrnehmung und Umsetzung ihrer Elternverantwortung zu beraten und zu unterstützen. Gemeinsam einen individuellen Erziehungsplan, basierend auf der Hilfeplanung gemäß § 36 SGB VIII erstellen.
- Dazu beitragen, positive Lebensbedingungen mit und für die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen und deren Familien zu gestalten, woraus sich vorrangig die mögliche Rückführung der Kindes oder Jugendlichen in den familiären Kontext als wichtiges Ziel ableitet.
- Den Jugendlichen zur Selbständigkeit und eigenverantwortlicher Lebensführung motivieren, besonders, wenn die Gründung eines eigenen Haushaltes angestrebt wird.
Standort
Die Stadt Salzkotten ist eine in starkem Wachstum begriffene Kleinstadt mit zurzeit ca. 25.000 Einwohnern. Zu der 12 km entfernten Großstadt Paderborn und weiteren Städten in der Umgebung bestehen sehr gute öffentliche Verkehrsverbindungen. Die Kinder- und Jugendwohngruppe befindet sich in einem Großfamilienhaus in einem Wohngebiet, das ca. fünf Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt liegt.
Durch die zentrale Lage sind kurze Wege z.B. zu Regel-und Förderschulen, Ausbildungsstätten und öffentlichen Einrichtungen gewährleistet. In Salzkotten und umliegenden Ortschaften steht ein vielfältiges Angebot z.B. an Sportvereinen, aber auch anderen organisierten Angeboten des Gemeinwesens zur Verfügung.
In Salzkotten direkt vor Ort sind eine Realschule und eine Hauptschule. In der näheren Umgebung befinden sich Gymnasien, Fachschulen, Gesamtschulen, gängige Berufsschulzweige, berufsbildende Schulkolleges und Förderschulen.
An Ausbildungsangeboten existieren vielfältige kleine und mittlere Betriebe vor Ort. In der Großstadt Paderborn und anderen umliegenden Ortschaften und Städten besteht zusätzlich ein breit gefächertes Spektrum von Ausbildungsbetrieben.
Haus
Unser Haus befindet sich in einem zentral gelegenen Wohngebiet der Stadt Salzkotten. Die Wohnfläche beträgt 310 qm und teilt sich auf in Gemeinschafts- bzw. Gruppenräume, Büro, Bereitschaftszimmer der pädagogischen Mitarbeiter im Erdgeschoss und neun Einzelzimmer für die Jugendlichen im Obergeschoss.
Gemeinschaftsräume sind z.B. das Wohnzimmer, das Esszimmer mit Wintergarten und der Freizeitkeller. Auf dem Außengelände stehen im hauseigenen Garten eine Terrasse und eine Grill- und Sitzecke zur Nutzung bereit.
Ein zusätzliches Wohnappartement, mit eigener Kochmöglichkeit und eigenem Bad, steht im Souterrain der Einrichtung für ältere Jugendliche als Vorstufe zum Sozialpädagogisch betreuten Wohnen (SbW) zur Verfügung. Es ermöglicht die intensivere Einübung lebenspraktischer Fähig- und Fertigkeiten zum reibungsloseren Start in die Eigenständigkeit.